Jedes Jahr am 22. April ist der Tag der Erde (engl.: Earth Day). Dieser wurde in den 60er Jahren im Rahmen einer UNESCO-Konferenz ins Leben gerufen, um auf die globale Umweltverschmutzung hinzuweisen. Der Tag wird mittlerweile in über 70 Ländern auf der Welt begangen. Die Stadt Herzberg im Landkreis Elbe-Elster veranstaltete aus diesem Anlass vom 21. bis zum 27. April 2024 eine ganze Aktionswoche zum Earth Day. Neben einem Bilderbuchkino, einem Fermentierungsworkshop und Experimentieren mit dem Klimakoffer konnten unterschiedliche Zielgruppen von den angebotenen Kursen rund um Themen der Nachhaltigkeit profitieren.
Wie war der Weg zur Earth Day Aktionswoche?
Bereits im Jahr 2022 fand die erste Earth Day Aktionswoche in Herzberg (Elster) statt. Die Angebote richteten sich zunächst an Kinder in Schulen und Kitas. Die Ausgestaltung erfolgte in Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen innerhalb der Stadtverwaltung mit Herzberger Vereinen, Unternehmen und Bürger:innen der Stadt. Im Folgejahr wurde das Angebot erweitert. Nun fanden auch Nachmittagsveranstaltungen für Erwachsene in Kooperation mit Vereinen und Unternehmen in Herzberg statt.
2024 wurden die Angebote erneut ausgeweitet, diesmal räumlich – im ganzen Landkreis gab es von Akteurinnen und Akteuren des BNE-Netzwerks Elbe-Elster gestaltete Aktionen. Hierfür wurde an jedem Tag der Woche ein anderes Oberthema gewählt, an dem sich die einzelnen Angebote orientierten. Die ersten Planungen dafür begannen im November 2023. Im Dezember wurde ein detailliertes Programm entworfen. Gleichzeitig wurden weitere Kooperationspartner:innen angesprochen. Nachdem im Februar 2024 ein Flyer durch die Stadt Herzberg erstellt wurde, begann im März 2024 die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit aller Partner:innen.
Was war die Motivation eine Aktionswoche zu Themen des Klima- und Umweltschutzes zu veranstalten?
Ausgangspunkt für den ersten Earth Day in Herzberg war der Eindruck, dass teilweise Misinformationen zu den Themen Klima- und Umweltschutz bei Bürger:innen der Stadt kursierten. Zudem wurde eine Lücke in dem außerschulischen Bildungsprogramm rund um diese Themen gesehen. Zunächst begannen die Initiator:innen den Bereich der Kinder- und Jugendbildung mit Angeboten zu unterstützen, da Bildungsveranstaltungen für Erwachsene schwieriger zu organisieren bzw. schlechter besucht waren. Darüber hinaus wollten sie niederschwellige Angebote schaffen, um die Themen rund um Klima- und Umweltschutz auf die Agenda zu setzen. Der Internationale Earth Day bot den Aufhänger für das Team aus Herzberg (Elster), um solche Aktivitäten zu planen.
Wer hat das Projekt angeschoben, gesteuert, wer hat mitgearbeitet?
Die Idee und Umsetzung des Earth-Day und der darauffolgenden Aktionswoche geht von der Stadt Herzberg (Elster) mit den Bereichen Klimaschutzmanagement, Jugendkoordination und Mediathek aus. Die Verantwortlichen dieser drei Arbeitsbereiche koordinieren auch die Ansprache und Terminierung der einzelnen Angebote. Kooperiert wird dabei mit einer großen Anzahl an Partner:innen aus dem Landkreis wie dem Planetarium, der Stadt Falkenberg, dem ElsterPark sowie dem Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, dem Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften in Finsterwalde, der Brikettfabrik Louise, den Initiativen Landwerft und LANDaktiv, der Agrargenossenschaft Gräfendorf, dem Stoffgeschäft Schnuckidu, und den Bäckereien Bubner und BrotGraf. All diese Organisationen tragen mit Bildungsangeboten zum Gelingen der Aktionswoche bei.
Wer hat das Projekt finanziert?
Für die Realisierung der Earth-Day Aktionswoche gibt es keine gesonderte Finanzierung. Teilweise unterstützen die Kooperationspartner:innen das Projekt finanziell. Personell wird es ehrenamtlich bzw. aus den Stellen der beteiligten Organisationen gestemmt.
Welche Schwierigkeiten gab es und wie wurden sie gelöst?
Die Themen rund um die Schlagworte „Nachhaltigkeit“ oder „Klimaschutz“ ziehen Zögern und Skepsis in einigen Teilen der Bevölkerung im Landkreis nach sich. Da ist es geboten, entsprechend sensibel vorzugehen und sich der Vorbehalte anzunehmen. Die Angebote, die sich an erwachsene Teilnehmende richten, bleiben in ihrer Nachfrage teilweise hinter den Erwartungen zurück. Dabei ist es unklar, welche Ursachen dahinterstecken.
Organisatorisch stellten sich die festgelegten Mottotage als Herausforderung heraus. Um die einzelnen Angebote zu koordinieren, mussten die Mottos teilweise noch einmal verschoben werden. Mit Unverständnis reagierten einige interessierte Bürger:innen darauf, dass einzelne Veranstaltungen aufgrund von Krankheit und schlechtem Wetter ausfallen mussten. Gerade die ehrenamtlich realisierten Angebote, haben jedoch häufig nicht die Möglichkeiten eine Alternative anzubieten.
Ansprechpersonen
Jessica Heyde
03535/482-416