Bereits 2019 entdeckte eine Sprecherin einer Agenda21-Gruppe der Stadt Freising die Wanderausstellung von RENN.mitte „Wege in die Zukunft für Dich und die Welt“. Diese Ausstellung thematisiert, wie man durch eine Anpassung des eigenen Verhaltens und durch politisches und gesellschaftliches Engagement Wege in eine zukunftsfähige Welt einschlagen kann. Doch dann machte Corona einer geplanten Ausleihe der Ausstellung für 2020/21 einen Strich durch die Rechnung.
Bis es 2023 endlich so weit war und die Ausstellung für rund drei Wochen nach Freising geholt werden konnte, wurde die Zeit genutzt, um noch mehr Akteure aus der Region einzubinden. So wurde aus der Idee für eine Ausstellung ein kreatives, gemeinsames Projekt mit einem umfangreichen Rahmenprogramm und einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit.
Ein Kernteam sorgt für den organisatorischen Rahmen des Projektes
Im Kernteam der Projekt-Organisation waren neun Akteurinnen und Akteure: die Agenda 21, der „Treffpunkt Ehrenamt“ der Stadt Freising, mehrere Bildungseinrichtungen und die Bildungsregion des Landkreises. Ihnen gelang es, fast 30 weitere kommunale Organisationen, Gruppierungen und Vereine für ein gemeinsames Nachhaltigkeitsprojekt, orientiert an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, zu gewinnen.
Zwei Mitarbeiterinnen des „Treffpunkt Ehrenamt“, Marita Hanold und Johanna Sticksel, übernahmen das Projektmanagement und entwarfen einen Projektplan. Im Kernteam wurden für die Projekt-Durchführung Arbeitsgruppen gebildet, die eigenverantwortlich Aufgaben übernahmen, so z.B. die Terminierung der Programmpunkte, die Referentenorganisation, die Ausschreibung des Rahmenprogramms, die Finanzierung und die umfassende Öffentlichkeitsarbeit.
Etwa alle 4 Wochen traf sich das Kernteam, online oder in Präsenz, um die Arbeit der einzelnen Gruppen zu koordinieren und z.B. auch den Ist-Stand mit dem Projektplan abzugleichen. In den letzten 4 -6 Wochen vor Projektstart waren wöchentliche Online-Treffen erforderlich.
Vielfältiges Programm flankiert die Ausstellung
So gelang es gemeinsam, die interaktive Nachhaltigkeitsausstellung mit Führungen für Schulklassen und Erwachsene zu flankieren. Darüber hinaus wurde ein buntes Rahmenprogramm entwickelt, das die 17 SDGs in den Blick nahm und die 6 Module der Ausstellung - nämlich Ernährung, Kleidung, Wohnen, Technische Geräte, Mobilität, Transformation der Gesellschaft - anschaulich vertiefte.
Das Programm enthielt Angebote für alle Altersgruppen. So gab es unter anderem ein Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche mit Theater und Workshops zu Themen wie „Plastikvermeidung mit Naturkosmetik“. Das Programm bot mit Musik & Poesie, Vorträgen, Lesungen, Podiumsdiskussionen, einem Jugendpolitikforum, mit philosophischen Gesprächen, einem Film, einem politischen Waldspaziergang und einer Kleidertauschparty eine große Format-Vielfalt. So wurden unterschiedliche Zugänge zum Thema Nachhaltigkeit ermöglicht.
Unter dem Motto „Tagesgast – hier wird´s lokal“ stellte jeden Tag eine andere Freisinger Organisationen sich und ihre Arbeit vor und übernahm an diesem Tag die Aufsicht für die Ausstellung.
Inspiriert und motiviert von der Ausstellung entwickelten Mitglieder des Kernteams ein weiteres BNE-Angebot: eine Schnitzeljagd-App („Actionbound“) mit dem Thema „Nachhaltigkeit im Herzen der Domstadt“. Mit dieser App können Gruppen und Einzelpersonen auch nach Beendigung der Ausstellung eine informative Entdeckungsreise zum Thema Nachhaltigkeit durch Freising unternehmen.
Projektfinanzierung durch größere Gruppe an Geldgebern
Die Finanzierung des Projektes wurde auf viele Schultern verteilt. Alle beteiligten Gruppierungen leisteten ehrenamtliche Arbeit und stemmten viele Kosten aus ihrem Budget. Des Weiteren übernahmen die Agenda 21 und der „Treffpunkt Ehrenamt“ der Stadt Freising sowie der Landkreis Freising einen Teil der Kosten. Wie so oft wurde auch dieses Projekt teurer als geplant. Ohne die bedeutende Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, der Erzdiözese München und Freising, der Bürgerstiftung Freising sowie von RENN.süd wäre die Veranstaltung nicht finanzierbar gewesen.
Fazit und Ausblick
Die Ausstellung und das umfangreiche Rahmenprogramm haben die Besucher:innen erfolgreich für Möglichkeiten sensibilisiert, gemeinsam Wege für eine nachhaltige Zukunft zu beschreiten. Außerdem wurde das Ziel erreicht, das Netzwerk aus Akteurinnen und Akteuren für Bildung und Nachhaltigkeit aus Stadt und Landkreis zu festigen. Durch persönliche Begegnungen konnten nicht nur die bestehenden Kontakte intensiviert, sondern auch neue geknüpft werden. Außerdem hat sich der Informationsfluss der Gruppen untereinander verbessert, ebenso wie die Wahrnehmung nach außen.
Die Vernetzung der BNE-Akteure aus dem Landkreis Freising hat sehr von der gemeinsamen Arbeit profitiert. Dies war auch auf persönlicher Ebene in schwierigen Phasen, die sich z.B. durch die Corona-Verzögerungen ergaben, hilfreich. Die Partner:innen machten sich gegenseitig Mut zum Durchhalten.
Das Fazit: Das Netzwerk hat sich bewährt - nächste Treffen sind schon terminiert und neue, kleinere gemeinsame Vorhaben sind bereits in Planung.
Ansprechpartnerinnen:
Johanna Sticksel und Marita Hanold
Stadt Freising, Treffpunkt Ehrenamt
Major-Braun-Weg 12
85354 Freising
Tel: 08161 5445252
treffpunkt-ehrenamt@freising.de
Barbara Berger
Landratsamt Freising
Geschäftsführung Bildungsregion
Landshuter Straße 31
85356 Freising
Tel: 08161/600-864
barbara.berger@kreis-fs.de