Großveranstaltung_BNE-Kompetenzzentrum

Rückblick: Digitale Auftaktveranstaltung

Texte, Videos und andere Materialien zum Nachlesen und -schauen.

Am 26. Januar 2021 fand die digitale Auftaktveranstaltung "Regionale Bildungslandschaften-BNE gemeinsam gestalten" statt. Mehr als 170 Fachleute nahmen an der Veranstaltung teil, um sich über das Verbundprojekt „BNE-Kompetenzzentrum Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune“ zu informieren und Erfahrungen auszutauschen.

In dieser Dokumentation finden Sie Informationen zu den Hauptprogrammpunkten und ausgewählte Videomitschnitte.

Was bedeutet BNE für Sie?

Diese Frage wurde allen Teilnehmenden bei der Anmeldung gestellt. Wir haben die Antworten analysiert. In einer Wortwolke wurden besonders häufig verwendete Substantive, Adjektive und Verben dargestellt. Je größer das Wort erscheint, desto öfter haben es die Teilnehmenden verwendet: Neben Bildung und nachhaltige Entwicklung bestimmen die Worte Menschen, Handeln, Denken, Zukunft und Welt das Bild.

Dieses - im übertragenenen Sinne gemeinsam erstellte - Bild war der Einstieg in die Veranstaltung.

Vorstellung des BNE-Kompetenzzentrums

Dr. Jörg Eulenberger, Projektleiter des Standorts Nord-Ost und Verbundkoordinator, stellte das Verbundvorhaben vor. In einer anschließenden Gesprächsrunde mit allen vier Projektleiterinnen und Projektleitern des BNE-Kompetenzzentrums wurden Fragen aus dem Publikum diskutiert.

Sehen Sie sich den Videomitschnitt an:

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Vorstellung des Verbundvorhabens "BNE-Kompetenzzentrum Bildung - Nachhaltigkeit - Kommune" mit anschließender Gesprächsrunde.

Wie sehr ist BNE in der Bildungslandschaft Ihrer Kommune schon verankert?

Wie groß der Bedarf ist, zeigt eine Umfrage unter den Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung. Danach gefragt, wie sehr BNE in der Bildungslandschaft der eigenen Kommune schon verankert ist, antworteten nur zwei Prozent der Teilnehmenden mit "BNE ist in den meisten Bildungseinrichtungen unserer Kommune deutlich verankert". Mit 45 % die größte Gruppe der Teilnehmenden sagte, BNE ist in einigen Bildungseinrichtungen ihrer Kommune ein Thema. 36 % sehen das Thema in vielen Bildungseinrichtungen verankert. 18 % sehen ihre Kommune  hingegen noch ganz am Anfang.

Keynote

"Bildung für eine nachhaltige Entwicklung - Aufgabe für Städte, Landkreise und Kommunen"

Prof. Dr. Ute Stoltenberg rahmte mit Ihrer Keynote das Programm der Auftaktveranstaltung. Sie ist Sozialwissenschaftlerin mit Schwerpunkten in der Bildungswissenschaft und Empirischen Kulturwissenschaft und Universitätsprofessorin i.R. der Leuphana Universität Lüneburg, Fakultät Nachhaltigkeit.

Mehr Informationen zu Ihrer Person und Kontakt finden Sie auf ihrer Website.

Sehen Sie sich den Videomitschnitt des Vortrags an:

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Keynote "Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung - Aufgabe für Städte, Landkreise und Kommunen" von Prof. Dr. Ute Stoltenberg.

Workshops

1. Glokale Kommunen

BNE als globale Herausforderung sehen und lokal handeln

Im Workshop stand die Frage im Fokus, wie internationale Zusammenarbeit die Themen Bildung und Nachhaltigkeit vor Ort fördern kann.

Die Gastgeberinnen Birgit Dittrich und Dr. Lea Schütze vom BNE-Kompetenzzentrum, Standort Süd, gingen zu Beginn auf die Nachhaltigkeitsziele der UN ein, die in Verbindung mit internationalen Kooperationen im Bereich BNE stehen.
Die beiden Inputs von Dr. Sven Trautmann und Dr. Gabriele Goldfuß von der Stadt Leipzig und David Linse von der Stadt Mannheim machten den Mehrwert grenzübergreifender kommunaler Zusammenarbeit deutlich, der etwa durch einen starken Fokus auf Partizipation die Sensibilisierung für globale Entwicklungsfragen und das Commitment zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN stärkt. Einblicke in die konkreten Projekte in den Partnerstädten zeigten deutlich, wie das Motto „Global denken – lokal handeln“ in Bezug auf Bildung und Nachhaltigkeit bei allen beteiligten Kommunen umgesetzt wurde und dem Thema stadtweit neuen Schub gab. In der anschließenden Diskussion wurde insbesondere die Frage adressiert, wie man Prozesse der ‚Glokalisierung‘ in der eigenen Kommune starten und sich dafür Unterstützung holen kann.

Im Foliensatz „Präsentation Rahmung und Hintergrundinformationen“ haben wir Ihnen deshalb weitere Informationen zu internationalen Netzwerken und Unterstützungsmöglichkeiten zusammengestellt. Sie finden außerdem Argumente dafür, internationale Kooperationen im Bereich Bildung und Nachhaltigkeit in Ihrer Kommune aufzunehmen bzw. zu intensivieren.

2. BNE im Bildungsmonitoring sichtbar machen

BNE-Aktivitäten mit Hilfe von Daten sichtbar machen und gezielt einsetzen

Der Workshop gab Einblicke in den Umgang mit Angeboten im Bereich BNE im Bildungsmonitoring, ging aber auch der Frage nach, wie diese Erkenntnisse in die Kommunen und ihre konzeptionelle Arbeit des Bildungsmanagements einfließen und wie BNE darin verortet ist.

Auch nach mehr als zehn Jahren Kommunaler Berichterstattung steckt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Bezug auf Daten und Fakten in den Kinderschuhen. So sind es einige wenige bundesweite Pioniere, vorrangig größere Städte, die stabile Nachhaltigkeitsstrukturen aufgebaut haben und Aktivitäten in formalen Bildungseinrichtungen und mit non-formalen, außerschulischen Partnern in Nachhaltigkeits- oder Bildungsberichten oder anderen Publikationen dokumentieren.

Mario Bischof aus dem Bildungsmonitoring der Stadt Leipzig zeigte in dem Workshop, wie seit dem Förderprogramm „Lernen vor Ort“ (2009-2014) durch Analyse z.B. prozessproduzierter Daten und zusätzlich durchgeführter Befragungen das Angebot in der Umweltbildung als auch der Bedarf und die Inanspruchnahme etwa bei Jugendlichen erfasst werden konnte. Bischof verwies in seinem Vortrag darauf, dass es eine systematische, indikatorenbasierte Berichterstattung auch aus Gründen der Datenverfügbarkeit derzeit nicht gibt. Schließlich wurde in der Diskussion deutlich, dass die Berichterstattung im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN über Umwelt-Themen hinaus auch Fragen globaler Gerechtigkeit oder sozialer Fragen in den Blick nehmen muss.

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Je mehr Fragen von nachhaltiger Entwicklung in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit rücken, desto wichtiger wird es, hier wissenschaftliche Forschung voranzutreiben und Kommunen bei der Implementierung zu unterstützen.

3. Vernetzung in kommunalen Bildungslandschaften

Gemeinsam Verantwortung für BNE übernehmen!

In diesem Workshop wurden erfolgreiche Vernetzungsstrukturen vorgestellt, die eine strukturelle Basis für den Austausch von kommunalen Verwaltungs-Akteurinnen und Akteuren aus verschiedenen Fachbereichen geschaffen haben und die Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft etablieren konnten.

Erfolgreiche BNE-Vernetzung zu generieren ist, wie zu vermuten, eine komplexe Aufgabe. In dem Workshop "Vernetzung in kommunalen Bildungslandschaften" stellten mit der Stadt Bonn und dem Kreis Lippe zwei bereits im Themenfeld BNE tätige Kommunen ihre ressort- und trägerübergreifenden Vernetzungen vor.
Es referierten David Baier, Leiter des Amtes für Umwelt und Stadtgrün, Stadt Bonn, Markus Rempe, Leiter Fachdienst Bildung und Vorstandsvorsitzender LippeBildung eG und Olrik Meyer, Fachgebietsleiter Immissionsschutz, Klimaschutz, Kreis Lippe.

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Durch eine Einstiegsfrage zu Herausforderungen, eine Abschlussfrage zu Bedingungen für erfolgreiche Vernetzungen und zahlreiche Wortmeldungen konnten die über 50 Teilnehmenden einen lebhaften Austausch mit den Referierenden gestalten. Kernpunkte im kritischen Diskurs waren die wichtige Rolle einer Koordination in einem Netzwerk und die Einbindung möglichst vieler verwaltungsinterner und -externer Partnerinnen und Partner sowie die Einbeziehung der Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs) bei allen Tätigkeiten.

4. Zwischen Strategie und Umsetzung.

BNE als strategisches Ziel in kommunalen Bildungslandschaften

Strategien zur nachhaltigen Entwicklung in Kommunen gibt es in vielfältiger Form. Wie aber kann die konkrete Umsetzung gelingen? Gerade Führungskräfte sind hier gefordert – und können sich im Workshop auf Basis eines Praxisbeispiels darüber austauschen.

Unter dem Titel „Zwischen Strategie und Umsetzung. BNE als strategisches Ziel in kommunalen Bildungslandschaften.“ gewährte Dr. Claas Beckord, Leiter des Referats Strategische Steuerung und Rat, den Teilnehmenden interessante Einblicke in den Prozess und die Systematik der strategischen Steuerung in der Stadt Osnabrück. Motivation, Kommunikation und Partizipation stehen eng in Verbindung mit dem Erfolg der Gesamtstrategie für nachhaltige Stadtentwicklung der 2019 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichneten niedersächsischen Großstadt. Potentiale zur Entwicklung sind im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung dennoch weiterhin vielfältig und wurden von Dr. Beckord benannt. 

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Dr. Marco Schmidt vom BNE-Kompetenzzentrum moderierte das anschließende Gespräch, in dem es zu einem lebhaften Austausch mit den Teilnehmenden kam. Dabei wurde unter anderem auf zentrale Gelingensbedingungen und Herausforderungen eingegangen: Bei dezentraler Verteilung der Verantwortlichkeiten gleichzeitig “an einem Strang zu ziehen” oder aber die Einbindung verschiedener Akteurinnen, Akteure und Zielgruppen können exemplarisch dafür benannt werden.

Für eine erfolgreiche strategische Implementierung sind neben einer langjährigen Unterstützung der Verwaltungsspitze und Politik auch die Kontextualisierung des komplexen Themas in Einzelbereichen notwendig (“es für die Personen auch zu ihrem Thema machen”). Nur so können viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf allen Ebenen für die Entwicklung gewonnen werden. 

Wichtige Rahmenbedingung für die Bearbeitung stellt resümierend auch der Faktor Zeit dar: man sollte sich Zeit nehmen die unterschiedlichen Personen mitzunehmen, zu erläutern, gemeinsam diskutieren und sich dabei immer wieder das übergeordnete Ziel vor Augen führen.  

Fazit und Ausblick

Dr. Manfred Beck, Stadtdirektor a.D. Gelsenkirchen, und Moderator Ralf Elsässer tauschten sich über die Impulse aus den Workshops aus. Anschließend resümierte Elsässer die Eindrücke des Tages und endete mit einem verbalen Startschuss für das BNE-Kompetenzzentrum.

Sehen Sie hier den Videomitschnitt:

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Fazit der digitalen Auftaktveranstaltung

Einen Ausblick gaben die letzten Fragen des Moderators:

Was würde Ihrer Kommune vor Ort helfen, um BNE besser zu verankern?

Hier eine Auswahl der Antworten aus dem Auditorium:

  • intrinsische Motivation und intersektorale Zusammenarbeit
  • politischer/s Beschluss/Bekennntis auf höchster Politik-/Verwaltungs-Hierarchieebene
  • Personelle und finanzielle Ressourcen
  • eine verständliche Definition von BNE
  • Vernetzung, Zusammenarbeit auf Augenhöhe verschiedener (BNE-)Akteur*innen
  • Beratung & Fort- und Weiterbildungen
  • Strategie
  • Best Practice

 

Was nehmen Sie heute konkret für sich
persönlich mit?

Hier eine Auswahl der Antworten aus dem Auditorium:

  • Ich freue mich sehr, dass so viele unterschiedliche Menschen Bildung für Nachhaltige Entwicklung vorantreiben!
  • Motivation für die konkrete Arbeit
  • BNE Konzept und Praxis sollte auch immer wieder kritisch hinterfragt werden.
  • BNE ist auf jeden Fall ein viel versprechender Weg. Es braucht viel Mut, Ausdauer und eine gute Kommunikation.
  • BNE ist ein Querschnittsthema.
  • Nachhaltige Bildung gelingt nur mit Geduld, stabiler Partnerschaft in den Netzen und mit einem klar formulierten Zielanspruch.
  • Ausführlicheres Begriffsverständnis und gute Praxisbeispiele
  • gute Kontakt- und Vertiefungsmöglichkeiten
  • Jede Menge Ermutigung und gute Ideen
  • Es lohnt sich!

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