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Ausgezeichnet nachhaltig

Ergebnisse zur Sichtbarwerdung von BNE in Kommunen durch Wettbewerbe und Auszeichnungen

Hintergrund

Auszeichnungen und Wettbewerbe sind Instrumente zur Anerkennung, Sichtbarmachung und Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Kommunen (vgl. Grapentin-Rimek 2019). Wettbewerbe bezeichnen hier Verfahren, bei denen verschiedene Projekte oder Akteurinnen und Akteure basierend auf festgelegten, BNE-bezogenen Bewertungskriterien um eine Auszeichnung konkurrieren. Auszeichnungen werden dabei als Anerkennung für besonders herausragende BNE-Projekte und -Aktivitäten verliehen und sind häufig mit einem Titel und Prestige verbunden. Je nach Wettbewerb können diese Auszeichnungen auch mit teils erheblichen finanziellen Förderungen einhergehen.

Auszeichnungen für BNE sind in den befragten Kommunen weit verbreitet. Nach Aussage der Mehrheit der im Rahmen des Projektes „Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune: BNE-Kompetenzzentrum für Prozessbegleitung und Prozessevaluation“ quantitativ befragten Expertinnen und Experten waren 2021 in 31 von 46 Kommunen mindestens teilweise Auszeichnungen für BNE vorhanden. Der folgende Text soll Aufschluss über die Wirkungen von und die Kritik an BNE-bezogenen kommunalen Auszeichnungen und Wettbewerben geben. Diesen Analysen liegen die Aussagen der qualitativ befragten Expertinnen und Experten zum Thema Auszeichnungen und Wettbewerbe zu Grunde. Die Ergebnisse beziehen sich hier auf die Teilnahme an und das Gewinnen von BNE-bezogenen Wettbewerben durch verschiedene kommunale Akteurinnen und Akteure, nicht jedoch auf die eigene Ausrichtung von Wettbewerben als Teil kommunaler Öffentlichkeitsarbeit. 

Auszeichnungen und Wettbewerbsteilnahmen in Welle 1 und 2

Die Befragung der ausgewählten Expertinnen und Experten aus 15 Fallkommunen fand in 2 Wellen statt. In Welle 1 (Juli bis Dezember 2021) wurden 53 qualitative Interviews realisiert, in Welle 2 (Juni bis August 2022) 48. Die interviewten Personen stammten aus den Bereichen Kommunalverwaltung, Politik, (non-)formale Bildung, Volkshochschulen (VHS) und Zivilgesellschaft. 

Im Leitfaden der qualitativen Befragungen wurde dabei weder in der ersten, noch der zweiten Befragungswelle explizit zum Thema Auszeichnungen und Wettbewerbe gefragt. In der ersten Erhebungswelle wurden Auszeichnungen und Wettbewerbe dennoch häufig von den interviewten Personen thematisiert. Dies liegt darin begründet, dass in der ersten Welle zum Stand und zur bisherigen Umsetzung von BNE in der Kommune gefragt wurde, wobei Auszeichnungen und Wettbewerbe oft von den Interviewten genutzt wurden, um vorhandene BNE-Erfahrungen zu unterstreichen. In der zweiten Welle wurde hingegen deutlich seltener über dieses Thema gesprochen. Dies lässt sich durch den relativ kurzen Zeitraum zwischen den beiden Erhebungswellen, sowie dem starken Fokus der Interviews in der zweiten Welle auf andere inhaltliche Schwerpunkte erklären. Da es keine systematischen Abweichungen in den Aussagen der befragten Expertinnen und Experten zwischen der ersten und zweiten Welle gab, werden die Ergebnisse im Folgenden über beide Wellen hinweg verdichtet zusammengefasst.

In insgesamt 13 der 15 untersuchten Modellkommunen wurden von den Interviewpartner:innen Wettbewerbe und Auszeichnungen für BNE-Aktivitäten im Allgemeinen thematisiert. In 11 Kommunen berichteten die befragten Akteurinnen und Akteure, dass die Kommune selbst oder relevante lokale Akteurinnen und Akteure eine BNE-Auszeichnung erhalten haben bzw. für BNE-Aktivitäten im Rahmen von Wettbewerbs- und Auszeichnungsprogramme berücksichtigt wurden. Wichtige erhaltene Preise für (B)NE-Aktivitäten sind der Deutsche Nachhaltigkeitspreis oder die Nominierung für diesen, UN-Weltdekade- oder Weltaktionsprogramm-Auszeichnungen oder die Auszeichnung als Fair-Trade-Stadt. Außerdem konnte eine Kommune im Zuge mehrerer vom Rat für Nachhaltigkeit ausgeschriebener Ideenwettbewerbe gleich zweimal in Folge die damit verbundene hoch dotierte Förderung erhalten. In drei Kommunen wurde von Akteurinnen und Akteuren der Verwaltung darauf hingewiesen, dass man sich nach dem Erhalt von mehreren BNE-Auszeichnungen erneut auf solche bewerben wird. 
Generell setzen sich die befragten Personen aus der Verwaltung mehrerer Kommunen sehr ausführlich mit BNE-Auszeichnungen und Wettbewerben sowie deren Wirkungen auseinander. Aber auch Akteurinnen und Akteure der formalen und nonformalen Bildung und aus der Zivilgesellschaft befassen sich weitreichend mit diesen Themen. Akteurinnen und Akteure der VHS und der Politik gehen hingegen nur in seltenen Fällen näher darauf ein. 

Wahrnehmungen zu den Wirkungen von Wettbewerben und Auszeichnungen von …

Wie soeben aufgezeigt, wird von einigen der Interviewpartner:innen zu kommunalen bzw. institutionsbezogenen Wettbewerben und Auszeichnungen umfangreich informiert. In ihren Ausführungen thematisierten sie vornehmlich die von ihnen wahrgenommenen Binnen- und Außenwirkungen. Als Binnenwirkungen sollen hier Erfahrungen bezeichnet werden, die das Handeln des mit der Vorbereitung von Wettbewerbsteilnahmen betrauten Personals betreffen oder auch der Abteilungen bzw. Organisationen für die sie arbeiten. Als Außenwirkungen werden diejenigen Wirkungen beschrieben, die im Zusammenhang mit relevanten Zielgruppen bzw. der Bevölkerung in den untersuchten Kommunen wahrgenommen werden. Im geringeren Umfang werden auch Fernwirkungen thematisiert. Dies sind Wirkungen, die sich durch den Einsatz von Preisgeldern in bestehenden und neuen BNE-Projekten ergeben bzw. die durch zusätzliche Öffentlichkeitsarbeit entstehen. 

… Personen aus der Verwaltung

Verwaltungsakteurinnen und -akteure berichten häufig über von ihnen wahrgenommenen Wirkungen von Auszeichnungen und Wettbewerben, oft etwa über die verstärkte Öffentlichkeitswirksamkeit. Mit der Beteiligung an (B)NE-Auszeichnungswettbewerben ergibt sich gemäß den spezifischen Teilnahmebedingungen die Notwendigkeit zum Teil umfangreicher Vorbereitungen. In der Regel müssen die bereits getätigten BNE-Aktivitäten zusammengestellt und an die verleihende Institution übermittelt werden. Schon dieser Prozess kann nach Aussagen der Interviewpartner:innen je nach Aufwand und Arbeitsteilung für das vorbereitende Team in der Auseinandersetzung mit der eigenen BNE-Arbeit zu einer stärkeren Identifikation mit BNE führen und zum Teamzusammenhalt beitragen, die durch den Nominierungs- oder Auszeichnungsakt noch einmal gesteigert wird.

Mit den Auszeichnungen ist nach Aussagen von Verwaltungsakteurinnen und -akteuren auch eine zusätzliche Legitimation von BNE-Arbeit verbunden, die nicht unerheblich die Beschäftigung mit BNE gegenüber Zweifeln im Organisationskontext (z.B. andere Dezernate, Abteilungen etc.) stützt. Mit dem Erhalt von Auszeichnungen fühlt sich insbesondere das mit der Aufgabe betraute Personal in den Kommunalverwaltungen − gegenüber von anderen Abteilungen herangebrachter Zweifel am Nutzen der BNE-Aktivitäten – gefestigt, wie hier von einer Person aus der Verwaltung beschrieben wird: 

„[…] gut ist an diesen Preisen, […] dass man ja […] immer mit einer Defizitdiskussion irgendwie zu rechnen hat, ne? […] Und da helfen irgendwie solche Preise vielleicht auch mal irgendwie, also zu sagen ‚Ey, Moment mal – war doch nicht schlecht.‘“ 

Person aus der Verwaltung, 2021

Die damit verbundene Anerkennung und erhöhte Motivation der Beteiligten, aber auch von bisher nicht Beteiligten in der Kommunalverwaltung (im Sinne von BNE als ämterübergreifende Querschnittsaufgabe), wird ebenfalls von einigen Verwaltungsmitarbeitenden thematisiert.

Schließlich sind es die mit BNE-Auszeichnungen und Wettbewerben verbundenen Preis- bzw. Fördergelder, die wiederum für die Verankerung von BNE in den kommunalen Bildungslandschaften eingesetzt werden. Dazu gehört die Durchführung weiterer BNE-Projekte oder die Schaffung von Personalstellen für koordinierende Tätigkeiten. Preis- bzw. Fördergelder können zudem der Ausgangspunkt zur Finanzierung weiterer BNE-Projekte und Öffentlichkeitsarbeitsmaßnahmen sein, die in der Binnen- wie Außenwirkung zur Verankerung von BNE beitragen. In der Fernwirkung können folglich Preise bzw. Fördergelder laut Aussagen der Interviewpartner:innen durch die erhöhte Sichtbarkeit auch zu z.B. Informations- und Wissensgewinnen und der Steigerung von Akzeptanz- und Mitmachbereitschaft bei speziellen Zielgruppen und der allgemeinen Bevölkerung führen oder zur Gewinnung neuer Kooperationspartner:innen beitragen (Vgl. Sichtbarkeit und Kommunikation).  

Festzuhalten ist nicht zuletzt, dass Bewerbungen für BNE-Auszeichnungen in einigen Kommunen integraler Bestandteil der Ziele und Strategien sind, die sich auf die strukturelle Verankerung von BNE in kommunalen Bildungslandschaften richten. 

… Personen aus der formalen und nonformalen Bildung

Akteurinnen und Akteure der formalen und nonformalen Bildung äußern sich ebenso zu von ihnen wahrgenommene Wirkungen. Zur Verleihung von Auszeichnungen berichteten Interviewpartner:innen Gefühle von Freude und Stolz. Der Erhalt von Auszeichnungen verbindet sich bei ihnen folglich mit Anerkennungsgefühlen, die als Binnenwirkung eine Stärkung des Teamzusammenhalts bzw. eine Steigerung des „Wir“-Gefühls und der Identifikation bewirken. 

Mit der Nominierung bzw. der Auszeichnung ist je nach Bedeutung und Renommee der verleihenden Institution neben ggf. erhaltenem finanziellen Kapital auch der Erwerb von Prestige verbunden. Dies kann sich in der Folge unmittelbar motivationssteigernd auswirken: 

„ […] aber wir haben jetzt auch noch – motiviert natürlich auch durch diesen Preis, das gibt ja noch mal so einen Energieschub auch für alle, so eine Anerkennung – haben wir jetzt noch eine vierte [Kita-] Gruppe aufgemacht, die sich nur draußen aufhält.“ 

Bildungsakteur:in, 2021

Es ist zudem in den Aussagen der Interviewpartner:innen zu erkennen, dass Auszeichnungen sowohl die Legitimation der eigenen BNE-Arbeit steigern, als auch auf den jeweiligen institutionellen Leitungsebenen Bewusstsein für weitere BNE-Aktivitäten schaffen können. Das kann sich beispielsweise dahingehend auswirken, dass weitere Wettbewerbsteilnahmen anvisiert werden.

Bezüglich der Außenwirkungen des Gewinnens von Wettbewerben oder Auszeichnungen wurde von einer Person aus einer öffentlichen Bildungseinrichtung über die Gewinnung neuer Kooperationspartner:innen Auskunft gegeben. Bereits mit einer Nominierung und der damit einhergehenden erhöhten Öffentlichkeitswirksamkeit, kann ein gesteigerter Bekanntheitsgrad einhergehen, wodurch sich Informations- und Wissensgewinne bei Zielgruppen bzw. in der Bevölkerung, sowie weitere Möglichkeiten, wie z.B. Förderungen von dritter Seite ergeben können. Auszeichnungen wird dabei von den befragten Akteurinnen und Akteuren der formalen und nonformalen Bildung in Zivilgesellschaft und Politik eine hohe Bedeutung und Außenwirkung zugeschrieben.

… Personen aus der Zivilgesellschaft

Auch Zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure messen Auszeichnungen eine hohe Bedeutung und Außenwirkung bei, z.B. in Hinblick auf die kommunale Politik. So können durch Nominierungen oder Auszeichnungen neue Impulse für die kommunalpolitischen Diskussion erwachsen. Über eine weitere potentielle Wirkung berichtet ein:e Interviewpartner:in hier:

„Wir wurden ja gefilmt und es lief im Fernsehen und im Hörfunk ein Beitrag über uns. Und wenn wir natürlich hier den Preis gewinnen ja, das wär natürlich für unser Projekt nochmal eine ganz große Bühne“ 

Person aus der Zivilgesellschaft, 2021

Es wird also von manchen zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren erwartet, dass durch Auszeichnungen der allgemeine Bekanntheitsgrad von BNE-Initiativen in der Bevölkerung steigt – entsprechende Berichterstattung vorausgesetzt.

… Personen aus Volkshochschulen

Von Mitarbeitenden in Volkshochschulen wurde in beiden Erhebungswellen nur selten zu Auszeichnungen Auskunft gegeben. Es wurde lediglich über den Einsatz von durch Wettbewerbe gewonnenen Mitteln für die Bereitstellung kostenloser Lehrveranstaltungen an einer VHS informiert.

… Personen aus der Politik

Akteurinnen und Akteure aus der Politik berichten bezüglich der Binnenwirkungen ebenfalls davon, dass das Gewinnen von Wettbewerben oder der Erhalt von Auszeichnungen bei den Teilnehmenden als Legitimation der bisherigen Arbeit wahrgenommen werden kann. Hierzu eine Person aus der Politik: 

„Wir haben ganz viele Auszeichnungen bekommen in [Kommune], jedes Jahr sozusagen. Ich glaube, das zeigt auch, dass wir schon seit vielen Jahren auf dem richtigen Weg sind.“ 

Person aus der Politik, 2022

Auch eine stärkere Identifikation mit BNE und eine gesteigerte Motivation für BNE-Projekte wurden angesprochen.

Die wahrgenommenen Wirkungen im Überblick

Binnenwirkungen

  • stärkere Identifikation mit BNE
  • gesteigerte Motivation
  • Bewusstsein für weitere BNE-Aktivitäten
  • Legitimation der (B)NE-Arbeit
  • weitere Wettbewerbsteilnahmen
  • Einsatz von Preisgeldern 

Außenwirkungen

  • Gesteigerter Bekanntheitsgrad sowie Informations- und Wissensgewinne
  • Gewinnung neuer Kooperationspartner:innen
  • Förderungen von dritter Seite
  • Impulse für kommunalpolitische Diskussion 

An Einsatz von Preisgeldern ggf. gekoppelte Fernwirkungen

Kritik 

An der Wirksamkeit der Auszeichnungspraxis wird aber von den Befragten Personen aus Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Zivilgesellschaft und Politik auch Kritik geäußert. Zum einen wird konstatiert, dass Auszeichnungen nicht notwendigerweise zur stärkeren strukturellen Verankerung von BNE in der Kommune führen. Andere Faktoren (wie z.B. Verwaltungsstrukturen, die Personalausstattung, etc.) seien deutlich relevanter. Daher reduzieren manche Interviewpartner:innen die Bedeutung von Auszeichnungen lediglich auf ihre dekorative Funktion, der aber nur wenig Bedeutung in Hinsicht auf den tatsächlichen Fortschritt des BNE-Prozesses zukommt. Eine Person aus der Verwaltung bemerkt hierzu: 

„Warum wir diesen Titel […] bekommen haben, erschließt sich vielen nicht. […] Es klingt sehr schön, wenn man nachhaltigste Stadt ist, […] aber es wäre mehr umzusetzen, wenn es eine Herzblut-Geschichte und nicht eine Deko-Geschichte wäre.“ 

Person aus der Verwaltung, 2021

Wie hier erkennbar, bezieht sich die Kritik mancher Interviewpartner:innen auch auf die teils geringe Aussagekraft von Auszeichnungen und Preisen über den tatsächlichen Stand der BNE-Verankerung in einer Kommune.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Teilnahme an Wettbewerben – und insbesondere das Gewinnen solcher – zu einer erhöhten Sichtbarkeit von BNE in der Kommune beiträgt. Die Absicht mancher Akteurinnen und Akteure, an weiteren Wettbewerben teilzunehmen oder durch die gezielte Verwendung von Preisgeldern zur Förderung weiterer BNE-Aktivitäten, zeigt, dass Auszeichnungen die strukturelle Verankerung von BNE in kommunalen Bildungslandschaften spürbar fördern können.

Zudem werden Auszeichnungen und Wettbewerben von den interviewten Personen weitere Wirkungen zugeschrieben. Zu diesen Wirkungen zählen Binnenwirkungen wie etwa die gesteigerte Identifikation und Motivation des an den Vorbereitungen beteiligten Personals. Auch ist eine zusätzliche Legitimation als Binnenwirkung zu erkennen; durch Auszeichnungen wird der Nutzen und Sinn von BNE-Arbeit im eigenen Organisationskontext nicht mehr ernsthaft infrage gestellt, das kann sich positiv auf das mit dieser Aufgabe betraute Personal in den Kommunalverwaltungen auswirken. Entsprechend der Wahrnehmung der befragten Personen können verliehene Auszeichnungen zudem in der Außenwirkung zu einem gesteigerten Bekanntheitsgrad, Informations- und Wissensgewinnen bei Zielgruppen oder der Bevölkerung beitragen. Darüber hinaus wird ihnen eine Impulswirkung in der kommunalpolitischen Diskussion zugeschrieben. Schließlich beschreiben die Interviewpartner:innen positive Effekte, die sich durch den Einsatz von Preisgeldern für weitere Öffentlichkeitsarbeit ergeben.

Diese Einschätzungen bleiben jedoch nicht unwidersprochen. Auszeichnungen und Wettbewerbe werden dafür kritisiert, einen eher symbolischen Wert zu besitzen und den tatsächlichen Fortschritt bei der strukturellen Verankerung von BNE in Kommunen teilweise schlecht widerzuspiegeln. Künftige Preisvergaben sollten daher stärker auf Substanz und nachhaltige Wirkung ausgerichtet werden, um eine Entwertung ihrer Mehrwerte zu vermeiden.

Alles in allem werden Preisen und Auszeichnungen jedoch insgesamt überwiegend positive Wirkungen zugeschrieben.

Literatur

Grapentin-Rimek, Theresa (2019): Bildung für nachhaltige Entwicklung in kommunalen Bildungslandschaften. In: Singer-Brodowski, Mandy/Etzkorn, Nadine/Grapentin-Rimek, Theresa (Hrsg.): Pfade der Transformation. Die Verbreitung von Bildung für nachhaltige Entwicklung im deutschen Bildungssystem. Opladen/Berlin/Toronto, S. 233–290 

Häßler, Pauline (2024): Aus dem Arbeitskreis ins Rampenlicht. Ausgewählte Forschungsergebnisse zu Sichtbarkeit und Kommunikation. München: Deutsches Jugendinstitut e. V. Online verfügbar unter: https://www.bne-kompetenzzentrum.de/de/aus-dem-arbeitskreis-ins-rampenlicht

Mögling, Tatjana (2024): Methodenbericht: Qualitative Expertenbefragung. Befragung von kommunalen Akteurinnen und Akteuren in zwei Wellen. München: Deutsches Jugendinstitut e. V. Online verfügbar unter: https://www.bne-kompetenzzentrum.de/de/methodenbericht-qualitative-expertenbefragung


| Pauline Häßler, Ronald Gebauer