Grafische Illustration: größere und kleiner Gruppen von Häusern sind mit Linien als Netzwerk miteinander verbunden

Mit anderen Kommunen zusammenarbeiten

Mehrwerte, Herausforderungen und Gelingensfaktoren der interkommunalen Kooperation

Einleitung

„Die Zukunft im Bildungsbereich heißt Zusammenarbeit!“ (Landesjugendring NRW 2021, S.1). Und welcher Bildungsbegriff ist zukunftsträchtiger als Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)? Auch kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung insgesamt ist eng verbunden mit den Begriffen Zusammenarbeit und Kooperation. Aber was genau ist damit gemeint? Kooperation wird verstanden als eine Art Überbegriff, der Kollaboration, Zusammenarbeit und spezielle Formen der Kooperation bspw. in Netzwerken in sich vereint. Kooperation beschreibt das Zusammenwirken von Individuen, Gruppen oder Organisationen, um gemeinsame Ziele zu erreichen oder Probleme zu lösen (Dorsch, 2021). In einem breiteren Sinne ermöglicht Kooperation so das Zusammenleben in komplexen sozialen Gefügen und stellt sicher, dass Ressourcen effizient genutzt werden. Kooperation kann auf unterschiedlichsten Ebenen stattfinden, von der individuellen bis hin zur nationalen und internationalen Ebene.[1] Dabei können die Motive für Kooperation variieren: Oft stehen wirtschaftliche Vorteile, der Abbau von Konflikten, die Erreichung gemeinsamer Ziele oder der Wissensaustausch im Vordergrund. In einer zunehmend vernetzten und globalisierten Welt wird die Fähigkeit zur Zusammenarbeit über traditionelle Grenzen hinweg immer wichtiger, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen. Dieser Fakt wird auch in Bezug auf die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft, zentral umgesetzt im Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung, Rechnung getragen.

„Interkommunale Kooperation bezeichnet […] jede Form der Kooperation von Kommunen, von kleinen überschaubaren Maßnahmen, bis zu umfassenden, komplexen Projekten und Formaten. Die Kooperation von zwei oder mehreren Kommunen erfolgt, um öffentliche Leistungen gemeinsam zu erbringen.“ 

(MHKBG (2021), S. 11)

Dieser Text gibt einen Überblick über Kooperation und betrachtet dies am Beispiel der Zusammenarbeit von Kommunen – der interkommunalen Kooperation. Die Zusammenarbeit von Kommunen mit anderen externen Akteurinnen und Akteuren wie Schulen, Bildungsträgern o.ä. sind nicht Gegenstand dieses Textes und gehen z.T. mit spezifischen Herausforderungen einher (Vgl. Netzwerke und Kooperation und Wie die Akteursgruppen in der Kommune zusammenarbeiten). Allgemein betrachtet lassen sich Herausforderungen und Mehrwerte allerdings auch auf andere Kontexte übertragen. Wenn Sie mehr über weitere Handlungsfelder erfahren möchten, werfen Sie gerne einen Blick in unser Praxishandbuch.

[1] Aus Gründen der Lesbarkeit werden die Begriffe Kooperation und Zusammenarbeit in diesem Text synonym genutzt.

Interkommunale Kooperation in der Gestaltung kommunaler BNE-Landschaften

Kommunale Bildungslandschaften umfassen nicht nur formale Bildungsinstitutionen wie Schulen, sondern auch Kindertagesstätten, Weiterbildungsangebote, kulturelle Einrichtungen, informelle Lernorte sowie weitere Akteurinnen und Akteure wie die Verwaltung. Alle nehmen jeweils unterschiedliche Funktionen ein. Die Gestaltung von Bildungslandschaften ist nicht zuletzt wegen dieser Vielzahl verschiedener Akteursgruppen schon immer eng mit Kooperation verknüpft. Dies gewinnt bei der Entwicklung von Bildungslandschaften mit BNE-Fokus (Zum Begriff vgl. Was ist eine kommunale Bildungslandschaft mit BNE-Fokus?) nochmals an Bedeutung, da sich sowohl pädagogische Anforderungen ändern und damit u.a. Qualifizierungsbedarfe entstehen, als auch weitere Akteurinnen und Akteure hinzuzuziehen sind. 

Interkommunale Kooperation bietet einen Ansatz, um diesen Anforderungen und Veränderungen gerecht zu werden. Gerade die Umsetzung von Projekten im Bereich einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, sei es auf struktureller Ebene oder in der Umsetzung konkreter (Bildungs-)Projekte, können in besonderem Maße profitieren. Doch bevor wir die potenziellen Vorteile in den Vordergrund stellen, ist es notwendig auf Kosten und Herausforderungen (interkommunaler) Kooperation zu schauen.

Bedingungen und Herausforderungen der (interkommunalen) Kooperation

Der folgende Abschnitt soll helfen Kooperation bzw. konkrete Vorhaben der Zusammenarbeit zu verstehen und konstruktiv zu gestalten. Hierzu ist notwendig auch kritische Perspektiven einzunehmen anstatt Kooperation als universales Werkzeug zu verstehen. Denn neben Vorteilen bringt (interkommunale) Kooperation auch Herausforderungen und Kosten mit sich, die betrachtet werden müssen:

  • Haltung: Ohne den Willen zur Zusammenarbeit kann Kooperation nur schwer gelingen. Die Entscheidungskompetenz wird mit Partner:innen geteilt, konkurrierende Positionen können an Bedeutung gewinnen und der allgemeine Kommunikationsaufwand steigt. Die Beteiligten müssen erkennen, dass die Mehrwerte der Kooperation diesen Aufwand übersteigen und sich die Zusammenarbeit lohnt. Die „richtige“ Haltung ist aber nur eine notwendige, keine hinreichende Bedingung für Kooperation: „Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Zuständigkeitsbereichen, sei es zwischen unterschiedlichen pädagogischen Handlungsfeldern oder zwischen Bildungspraxis und Verwaltung, wurde häufig als Frage der Haltung verstanden“ (Duveneck/ Schmachtel 2023, S.233). Mit der Haltung ist es aber nicht getan, vielmehr gilt es diese Bereitschaft zur Zusammenarbeit, um die nachfolgenden Aspekte zu ergänzen. Dennoch bildet die Haltung die zentrale Grundlage jeglicher gelingenden Zusammenarbeit.
     
  • Rahmenbedingungen und Strukturen: Neben der Haltung bedarf es auch passender Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Zusammenarbeit mehr oder weniger geregelt ablaufen kann. Die Anforderungen können je nach Vorhaben stark variieren. Sie betreffen auch die Bereitstellung notwendiger Ressourcen – zumindest in Form von Zeit für das beteiligte Personal. Je nach Vorhaben sind auch Strukturen für Kommunikation und Zusammenarbeit sowie finanzielle Ressourcen erforderlich.
     
  • Koordination und Kommunikation: Jede Kommune hat eigene Interessen, Prioritäten und Verwaltungsstrukturen. Diese Unterschiede können zu Konflikten führen, wenn es darum geht, gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Klare und transparente Kommunikation über Erwartungen und Ziele sowie Koordination und Vermittlung sind bedeutsam für das Gelingen von Zusammenarbeit im Allgemeinen und von interkommunaler Kooperation im Besonderen. Die Abstimmung zwischen verschiedenen Verwaltungsebenen und -einheiten kann zeitaufwändig und bürokratisch sein, was die Effizienz der Zusammenarbeit beeinträchtigen kann.
     
  • Organisationskultur: Ein oft unterschätzter Faktor sind Unterschiede in der Organisationskultur der Kooperationspartner. Diese Unterschiede sind jedoch in der Regel nicht direkt sichtbar, können aber großen Einfluss nehmen. Die eingangs erwähnte Frage nach der grundsätzlichen Haltung und Bereitschaft zur Zusammenarbeit wird ergänzt durch notwendiges Wissen über die beteiligten Akteurinnen und Akteure. Dieses Wissen ermöglicht es im Vorfeld zu prüfen, ob die Partner zueinander passen, und ermöglicht gegenseitiges Verständnis auch für (kulturelle) Unterschiede.
     
  • Kontrolle und Konkurrenz: In interkommunalen Kooperationen müssen klare Regelungen darüber getroffen werden, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist und wie die Kontrolle über die Einhaltung der Vereinbarungen gewährleistet werden kann. Dies erfordert nicht nur rechtliche Klarheit, sondern auch Vertrauen zwischen den beteiligten Kommunen. So kann Kooperation an die Stelle von Konkurrenz treten, denn „Interkommunale Zusammenarbeit bedeutet „Kooperieren statt Konkurrieren“ (MHKBG 2021, S.10).

Diese Bedingungen und Herausforderungen gilt es zu kennen und auf das Vorhaben zu übertragen. So lassen sich Dissonanzen antizipieren oder bewältigen und Akteurinnen und Akteure können gemeinsam Ziele abstimmen. Auf diesem Nährboden für gelingende Zusammenarbeit können dann Potenziale von Kooperation abgerufen und positive, motivierende Erfahrungen gesammelt werden.

Mehrwerte der (interkommunalen) Kooperation

Kooperation ist mehr als eine Notwendigkeit zur Bearbeitung komplexer Herausforderungen, es stellen sich auch klare Mehrwerte für die beteiligten Akteurinnen und Akteure ein (vgl. BBSR 2017). Diese Kooperationsgewinne können zu erwartende Herausforderungen und Kosten bei Weitem übersteigen. Auch bei den Mehrwerten muss jedoch betont werden, dass diese in ihrer Ausprägung stark vom Kooperationsvorhaben abhängen.

  • Bündelung von Ressourcen: Ein effizienter Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen führt zu einer höheren Qualität und einer größeren Vielfalt von BNE-Angeboten. Wenn verschiedene Kommunen ihre Stärken und Ressourcen einbringen, können regionale Bildungsangebote geschaffen werden, die vielfältiger und auf die Bedürfnisse einer größeren Bevölkerungsgruppe zugeschnitten sind. Dies kann auch die Attraktivität der Region insgesamt erhöhen und somit zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung beitragen.
     
  • Effizienzgewinne: Durch die Bündelung von Ressourcen und die Vermeidung von Doppelstrukturen können Kosten eingespart und die vorhandenen Mittel gezielter eingesetzt werden. Interkommunale „Kooperationen ermöglichen einen wirtschaftlicheren Einsatz finanzieller, personeller und technischer Ressourcen. Es ergeben sich Spezialisierungs- und Größenvorteile sowie Synergieeffekte.“ (MHKBD NRW (o.J.)). 
     
  • Förderung von Innovation: Verschiedene Perspektiven, ggf. in Kombination mit größeren Ressourcen, sind eine gute Ausgangsbasis für die Entstehung von Innovationen. In interkommunaler Zusammenarbeit können solche Innovationen gemeinsam entwickelt und getestet werden, was das Risiko für die einzelne Kommune verringert und gleichzeitig die Chancen auf Erfolg erhöht.
     
  • Identität: Die gemeinsame Gestaltung abstrakter Bildungslandschaften kann dazu beitragen, den greifbaren Begriff grenzüberschreitender, zusammenhängender Regionen in den Fokus zu rücken und regionale Identitäten zu stärken. Dies kann die Identifikation mit der Region steigern, Ungleichheiten abbauen und eine gleichmäßigere Entwicklung innerhalb der Region fördern. Insbesondere in strukturschwachen Gebieten kann dies ein wichtiger Faktor sein, um Abwanderung entgegenzuwirken und die Lebensqualität vor Ort zu verbessern.
     
  • Aggregation von Interessen: Nicht zuletzt bietet interkommunale Kooperation auch die Möglichkeit, politisch handlungsfähiger zu werden. Indem Kommunen gemeinsam auftreten und sich abstimmen, können sie gegenüber übergeordneten Institutionen ihre Interessen besser vertreten und sich stärker Gehör verschaffen. Dies kann sich beispielsweise positiv auf die Einflussnahme auf politische Entscheidungen auswirken.

Kooperation lohnt sich, wenn mit realistischen Erwartungen, ausreichenden Kenntnissen über die Kooperationspartner:innen, das Vorhaben und die damit verbundenen Rahmenbedingungen die notwendigen Grundlagen geschaffen werden. Mehr noch, Kooperation lohnt sich nicht nur, sie ist auch notwendig und ist bei guter Planung eine Quelle der Motivation für alle Beteiligten, ihre Ziele gemeinsam weiter zu verfolgen. 

Wie kann (interkommunale) Kooperation gelingen?

Zuerst die zu erwartende Enttäuschung: Es gibt keinen allgemeingültigen Plan für erfolgreiche Zusammenarbeit. Das ist in der Varianz an Anlässen und Zielen sowie der Vielzahl möglicher verschiedener Akteurinnen und Akteure begründet. Unabhängig davon, ob interkommunal, im Zusammenhang mit BNE oder in anderen Kontexten: Wie zusammengearbeitet werden kann, muss durch das Vorhaben selbst und die Situation vor Ort bestimmt werden. Je nach Szenario verändern sich so die Anforderungen in Bezug auf Verbindlichkeit, Intensität, Dauer, eingebrachte Ressourcen, Rahmenbedingungen aber auch bezüglich der Verteilung von Kooperationsgewinnen (vgl. MHKBD 2021). Die individuelle Passung zwischen diesen Faktoren und dem Szenario sowie ein transparenter Umgang damit beeinflussen maßgeblich den möglichen Erfolg der jeweiligen Kooperationsvorhaben. Neben dieser Notwendigkeit der Passung gibt es weitere allgemeine Voraussetzungen für das Gelingen von Zusammenarbeit: 

  • Haltung: Wie bereits ausgeführt, benötigt Kooperation die Bereitschaft zur gemeinsamen Arbeit. Akteurinnen und Akteure können durch gezielte Kommunikation von Mehrwerten zur Veränderung der Haltung bewegt werden. Die Haltung kann auch durch in Aussichtstellung von Kooperationsgewinnen beeinflusst werden.
     
  • Gemeinsamkeiten: Kooperation lebt von Gemeinsamkeiten. Vergleichbare Herausforderungen und vor allem gemeinsame Ziele sind zentrale Bedingungen für ein Gelingen der Zusammenarbeit. BNE bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten diese Gemeinsamkeiten auf übergeordneter Ebene zu identifizieren, um Unterschiede auf anderer Ebene zu entkräften.
     
  • Ressourcen: Die Anforderungen an die benötigten Mittel variieren je nach Vorhaben stark. Zumindest müssen Ressourcen für die Planung, die Umsetzung und die notwendige Kommunikation von den Akteurinnen und Akteuren in den Prozess eingebracht werden.

Die Partner:innen müssen sich diesen Aspekten bereits vorab widmen, um zu prüfen, ob die Kooperation das der Situation angemessene Werkzeug ist. Passiert dies nicht, steigt die Wahrscheinlichkeit des Misserfolgs, der Frustration der beteiligten Akteurinnen und Akteure und damit gegebenenfalls auch die Bereitschaft künftig Kooperationen einzugehen. 

Beispiele aus der Praxis

Nachfolgend zeigen wir Ihnen einige Beispiele aus der Praxis, die auf bestimmte Mehrwerte (interkommunaler) Kooperation fokussieren. 

Bündelung von finanziellen und personellen Ressourcen

Bereits zum achten Mal findet 2025 der Osnabrücker Bildungskongress statt. Eine gemeinsame Veranstaltung von Stadt und Landkreis Osnabrück und ein gutes Beispiel für die Bündelung von Ressourcen, um gemeinsam mehr für die Region zu erreichen. Die enge Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure dient dazu „bildungspolitische Ansätze und gemeinsame Strategien von Bildung und Teilhabe im regionalen Raum zu fördern“ (https://bildungskongress-os.de/ueber-uns/). Neben der Bündelung von Ressourcen profitieren die Akteurinnen und Akteure also auch auf anderen Ebenen vom kooperativen Ansatz. 

Aggregation und Vertretung von Interessen

Als naheliegendes Beispiel sind in diesem Kontext Positionspapiere von Kommunen zu nennen, die die Perspektive kommunaler Akteurinnen und Akteure zu BNE thematisieren und sich mit einer gemeinsamen Stimme an übergeordnete Ebenen wenden. Zu nennen sind hier beispielweise die Positionspapiere des Deutschen Städtetags, des Landkreistags oder auch des Fachforums der Nationalen Plattform BNE. Natürlich gibt es aber auch andere Möglichkeiten sich zusammenzuschließen und gemeinsam an Positionen und BNE-Projekten zu arbeiten. Beispielhaft genannt seien hier die BNE-Regionaltreffen in Thüringen. 

Wahrnehmung und Schaffung gemeinsamer Identität

Ein schwer messbarer Mehrwert der Kooperation liegt in der Schaffung gemeinsamer Identitäten. Dieser Aspekt wird flankiert von weiteren Mehrwerten der Kooperation, wie beispielsweise Effizienzsteigerungen. Kurz: Die positiven Effekte von Kooperation kommen in der Regel nicht allein. 

Ein Beispiel für den Zusammenschluss von mehreren Kommunen zu einer Nachhaltigkeitsregion ist die N!-Region FÜNF G. Bereits 2014 haben sich die Gemeinden Aldingen, Deißlingen, Denkingen, Frittlingen und Wellendingen zusammengeschlossen und setzen gemeinsam Projekte in ihrer Region um. 

Die Liste möglicher Beispiele ist lang. Recherchieren Sie selbst zu vergleichbaren Projekten zu Ihrem individuellen Vorhaben vor Ort. Lassen Sie sich inspirieren und lernen Sie von den Erfahrungen anderer. 

PerspektivWechsel-Methode

Abschließend möchten wir Ihnen noch eine Methode an die Hand geben: 

Die PerspektivWechsel-Methode, ursprünglich entwickelt zur Förderung multiprofessioneller Zusammenarbeit im Bildungsbereich, kann auch im Kontext von interkommunaler Kooperation unterstützen. In drei Phasen kann in kurzer Zeit Wissen über beteiligte Akteurinnen und Akteure aufgebaut werden: 1. Rollenspiel mit Rollentausch, 2. Reflexion der Erfahrung und 3. Transfer auf die konkrete Situation und zukünftige Zusammenarbeit. Die Methode unterstützt dabei, die Motive des Gegenübers zu verstehen und so gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Diesen Aspekten wird in der Praxis oft wenig Raum gegeben, wenngleich sie bedeutsam für das Gelingen von Kooperationen sind. 

Weitere Informationen und Materialien finden Sie unter https://www.ljr-nrw.de/themen/bildung/dialogforum-bildungslandschaften/perspektivwechsel-methode/

Fazit 

Kooperation ist nötig und möglich. Mehr noch: Kooperation lohnt sich und motiviert. Dafür müssen sich die Beteiligten ausreichend mit dem Vorhaben auseinandersetzen und die Rahmenbedingungen entsprechend gestalten. Sie müssen sich die Zeit nehmen, Gemeinsamkeiten zu identifizieren, um Verständnis und Vertrauen aufzubauen. Die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft, mit BNE als zentraler Triebfeder, erfordert von allen Beteiligten Anstrengungen und die Überwindung von Widerständen. Es kann nur gemeinsam gelingen, diese Herausforderungen zu bewältigen – fangen wir besser früher als später damit an!

Literatur

Arnoldt, Bettina/ Büsing, Lucy/ Schwab, Thomas (2023): Netzwerke und Kooperation: Wie lässt sich BNE-Zusammenarbeit gestalten? In: Autorengruppe BNE-Kompetenzzentrum: Praxishandbuch. Billdungs für nachhaltige Entwicklung in der Kommune gestalten.

BBSR (2017) - Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumfoschrung (2017): Interkommunale Kooperation. Eine Kurzexpertise im Rahmen des MORO Forschungsfeldes Lebendige Regionen.

Duveneck, Anika/ Schmachtel, Stefanie (2023): Relational Agency. Ein Ansatz zur kritisch-reflexiven Professionalisierung multiperspektivischer Zusammenarbeit in kommunalen Bildungslandschaften? In: Brüggemann, Christian/ Hermstein, Björn/ Nikolai, Rita (Hrsg.): Bildungskommunen. Bedeutung und Wandel kommunaler Politik und Verwaltung im Bildungswesen. Weinheim

Landesjugendring NRW (2021): Wissenschaftlich fundierte PerspektivWechsel-Methode für multiperspektivische Zusammenarbeit im Bildungsbereich veröffentlicht. (https://www.ljr-nrw.de/wp-content/uploads/2021/12/012_PM_PerspektivWechsel-Methode-veroeffentlicht.pdf, abgerufen am 27.10.2024) 

MHKBG (2021) - Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW (2021): Interkommunale Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen. Stand und Perspektiven. Düsseldorf (https://interkommunales.nrw/wp-content/uploads/2022/04/mhkbg_interkommunale_zusammenarbeit-stand-und-perspektiven.pdf, abgerufen am 27.10.2024) 

MHKBD NRW (o.J.) - Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW: Ein Erfolgsmodell mit Zukunft: Interkommunale Zusammenarbeit (https://www.mhkbd.nrw/themenportal/interkommunale-zusammenarbeit, abgerufen am 27.10.2024)

Dorsch Lexikon der Psychologie (2021): Kooperation (https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/kooperation, abgerufen am 08.12.2024)



| Til Farke
Weiterführende Artikel
Personen stehen als Gruppen oder zu zweit zusammen zwischen ihnen verlaufen Linien, die sie verbinden, die Linien bündeln sich und laufen in die Fassung einer aufleuchtenden Glühbirne.

Wie die Akteursgruppen in der Kommune zusammenarbeiten

Ausgewählte Forschungsergebnisse zu dem Handlungsfeld Netzwerke und Kooperation

Wie stellt sich die Zusammenarbeit in den Modellkommunen dar? Welche Akteursgruppen werden in die Netzwerkarbeit einbezogen? In diesem Text werden wesentliche Forschungsergebnisse aus den qualitativen und quantitativen Erhebungen in den Modellkommunen des Projektes „Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune: BNE-Kompetenzzentrum für Prozessbegleitung und Prozessevaluation“ zum Handlungsfeld Netzwerke und Kooperation vorgestellt.

Weiter­lesen