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Erhebungen

Mit quantitativen und qualitativen Befragungen sollen Gelingens­bedingungen für die strukturelle Verankerung von BNE in kommunalen Bildungslandschaften ermittelt werden

Am BNE-Kompetenzzentrum werden verschiedene Erhebungen im Sinne einer formativen Evaluation durchgeführt. Diese dienen dem Ziel, Gelingens­bedingungen und Hemmnisse für BNE zu identifizieren, Praxisbeispiele zu beleuchten und eine Wissensbasis für bestehende und zukünftige BNE-Kommunen zu schaffen.

Die Ausgangslagen in den kommunalen Bildungslandschaften unterscheiden sich stark voneinander. Dies betrifft die Ebene der lokalen Rahmenbedingungen (z.B. Finanzen, demografische Entwicklung, usw.) ebenso, wie die bereits vorhandenen bzw. zu entwickelnden BNE-Strukturen und -Maßnahmen. Auch unterscheiden sich Kommunen hinsichtlich der vorhandenen Akteur:innen und deren Möglichkeiten und Bereitschaft an der Entwicklung einer BNE-Bildungslandschaft mitzuwirken. Aus diesen Gründen sind die möglichen Wege hin zu einer Struktur, welche allen Menschen in einer Kommune Bildungsangebote im Bereich Nachhaltigkeit dauerhaft ermöglicht, höchst unterschiedlich. Leider existieren bisher nur wenige Erkenntnisse darüber, was für wen zielführende Strategien und Maßnahmen sind bzw. sein könnten. Diese Lücke möchten wir schließen. Dafür führen wir qualitative und quantitative Befragungen durch. Dabei geht es nicht darum Kommunen zu bewerten, sondern vielversprechende Strategien und Maßnahmen und deren Gelingensbedingungen zu identifizieren.

Qualitative und quantitative Befragungen

Qualitative Interviews/Fallstudien in 15 Modellkommunen

Ziel

Ziel der qualitativen Expert:innenbefragung ist es, bereits vorhandene Ansätze von BNE in den kommunalen Bildungslandschaften in ihrer Vielfalt zu erfassen. Befragt werden u.a. Vertreter:innen aus der Kommunalpolitik, den kommunalen Verwaltungen, der Zivilgesellschaft und von Bildungsträgern. Hierbei richtet sich das Forschungsinteresse zentral auf folgende Aspekte:

  • die vor Ort vorhandenen BNE-Verständnisse,
  • die bisherige BNE-Praxis,
  • Gelingens- und Hemm-, ggf. auch Störfaktoren bei der Implementation von BNE.

Im Zusammenhang mit den Hemmnissen wird auch nach den Schwierigkeiten gefragt, denen die Interviewten angesichts der Corona-Pandemie gegenüberstehen. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung liegt auf den jeweiligen Aushandlungs- bzw. Verhandlungsprozessen bei der kommunalen Verankerung von BNE (z. B. Wie werden Kooperationsziele festgelegt? Wie wird ein gemeinsames Verständnis von BNE erarbeitet?).

Methode

Es handelt sich bei dieser Befragung um qualitative Experteninterviews, die zu zwei Zeitpunkten in 15 ausgewählten Modellkommunen in digitaler Form durchgeführt und danach ausgewertet werden. Aufbauend auf den Ergebnissen der qualitativen (und quantitativen) Forschung werden weitere Vertiefungsstudien zur Einführung und Entwicklung von BNE in den kommunalen Bildungsstrukturen durchgeführt (Kommunen-Fallstudien).

Quantitative Onlinebefragung von BNE-Expert:innen in allen 48 Modellkommunen

Ziel

Ziel der Expert:innenbefragung ist es, Einblicke in die Situation vor Ort zu erhalten. Dabei verstehen wir unter Expert:innen nicht nur dezidierte BNE-Akteur:innen, sondern auch Akteur:innen vor Ort, welche im Feld der ökologischen, sozialen, kulturellen, politischen und  ökonomischen Bildung tätig sind. Adressiert werden dabei Institutionen und Organisationen, die konkrete Bildungsangebote vorhalten oder aber indirekt an der Steuerung bzw. Ermöglichung beteiligt sind (z.B. Stiftungen, lokale Netzwerke, kommunale Verwaltungen usw.). Die Befragung fokussiert die bestehenden Strukturen, Maßnahmen, Netzwerke und deren Sichtbarkeit. Hierbei richtet sich das Forschungsinteresse zentral auf folgende Aspekte:

  • Beschreibung der kommunalen Bedingungen und Strukturen,
  • Analyse von verallgemeinerbaren Zusammenhängen,
  • durch eine Folgebefragung sollen in einem zweiten Schritt Veränderungen in den Blick genommen werden.

Methode

Es wird eine quantitative Onlineerhebung mit zwei Erhebungszeitpunkten in allen 48 Modellkommunen umgesetzt. Dies bietet die Möglichkeit die Aussagen zu zwei Zeitpunkten zu vergleichen und eine eventuelle Veränderung in den Sichtweisen auf den kommunalen BNE-Prozess nachzuvollziehen. Ziel im Feldzugang ist es, eine möglichst heterogene Gruppe von kommunalen Expert:innen zu befragen, um die Perspektivenvielfalt zumindest näherungsweise abbilden zu können.

Quantitative Befragung von Nutzer:innen von BNE-Angeboten in allen 48 Modellkommunen

Ziel

Die quantitativen und qualitativen Expert:innenbefragungen werden um eine Nutzer:innenbefragung ergänzt, um die lokalen Bedingungen aus Sicht der Zielgruppen von BNE in den Blick zu nehmen. Hierzu befragen wir die Teilnehmenden von konkreten BNE-Bildungsangeboten bzw. von Angeboten im Feld von BNE. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse generiert werden, wie eine zielgruppengerechte Ansprache im kommunalen Raum gelingen kann. Hierbei richtet sich das Forschungsinteresse zentral auf folgende Aspekte:

  • Auf welchem Wege sind Bildungsnachfragende zu den Bildungsangeboten gelangt?
  • Was sind die Motivationen für die Teilnahme?
  • Welche Wünsche werden darüber hinaus im Bereich von BNE artikuliert?
  • Werden kommunale Aktivitäten im Bereich von BNE wahrgenommen?

Letztlich geht es um die Frage, wie bereits auf strategischer Ebene die Passung von Bildungsnachfragende und Bildungsangeboten verbessert werden kann.

Ergebnisse

Zentral werden die Erkenntnisse in ein Praxishandbuch zur Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in kommunalen Bildungslandschaften einfließen. Davon sollen Kommunen in allen Entwicklungsaspekten kommunaler BNE-Arbeit profitieren können. Daneben gehen die laufenden Ergebnisse im Sinne der formativen Evaluation in die Arbeit der Prozessbegleitung vor Ort ein.